20.04.2020 |
Klima/Biodiversität, Konzernkritik, Landwirtschaft |
Kaperbriefe für Biopiraterie 2.0
Worauf zielen die Studien über Digitale Sequenz-Information (DSI) im Vorfeld der 15. Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention?
![](https://www.fdcl.org/wp-content/uploads/2020/05/FDCL_DSI220200511titel-155x210.jpg)
Kaperbriefe bezeichnen Schriftstücke, mittels derer die Beutezüge von Piraten legalisiert werden, bei denen sie sich Werte angeeignet haben. So wie „Biopiraterie“ ein polemischer Begriff für die Aneignung genetischer Ressourcen des globalen Südens durch Konzerne des globalen Nordens geworden ist, setzen sich Schriftstücke, die derartige Aneignungen legalisieren, dem Verdacht aus, ein modernes Äquivalent zu den Kaperbriefen der Piratenzeit zu sein.
Bei den klassischen Form von Biopiraterie wurden genetische Ressourcen des Südens in materieller Form gesammelt und ihre traditionelle Verwendung analysiert, um neue Produkte in der Pflanzenzüchtung, der pharmazeutischen, kosmetischen oder der chemischen Industrie zu entwickeln und sich auf diese Produkte geistige Eigentumsrechte zu sichern.
Seit etwa 2015 werden die Möglichkeiten der synthetischen Biologie, digitale Informationen über genetische Ressourcen nutzen zu können, immer umfassender.